Aschaffenburg (POW) Mit der „Sehnsucht nach der ewigen Liebe“ und weiteren Fragen zum Thema Beziehung haben sich die Redner bei der Eröffnung der ersten „Aschaffenburger Paartage“ am Freitag, 7. Oktober, im Aschaffenburger Marienstift befasst. Elisabeth Thieser, Leiterin der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle (EFL) Aschaffenburg, begrüßte rund 100 Gäste. Bis zum 29. Oktober bietet die EFL in Kooperation mit der Ehe- und Familienseelsorge Untermain, dem Martinusforum Aschaffenburg und der Tanzschule Alisch eine bunte Mischung von Angeboten für Paare.
Für den Fortbestand der Liebe in einer Beziehung brauche es auch die Beziehungsarbeit, sagte CSU-Landtagsabgeordnete Judith Gerlach, Schirmherrin der Veranstaltung. „Familie ist das Herzstück unserer Gesellschaft und manchmal braucht sie einen Herzschrittmacher.“ Sie wünsche sich von den Veranstaltungen im Rahmen der „Paartage“, dass die Teilnehmer etwas von der Leichtigkeit des Lebens spüren könnten und so neue Impulse für die Gestaltung ihrer Beziehung bekämen.
In Vertretung für Oberbürgermeister Klaus Herzog sprach Adam Mantel, Leiter des Aschaffenburger Jugendamts. Für das Eingehen einer Ehe und die Erziehung von Kindern brauche es keinen Führerschein. Trotzdem sei das Gelingen kein Automatismus und die Mitarbeiter des Jugendamts seien froh, auf die Beratungsstellen der Diözese hinweisen zu können, wenn etwas schieflaufe, sagte Mantel. Er begrüßte den präventiven Ansatz, den die EFL mit der Ausrichtung der ersten „Paartage“ eingehe.
Eine Einordnung der Arbeit der Beratungsstelle als „Pastoral der Zukunft“ nahm Christine Endres, Bereichsleiterin Diakonische Pastoral des Bischöflichen Ordinariats, vor. Die EFL sei ein Ort, an dem Menschen ohne Ansehen der Person oder Religion professionelle Hilfe fänden, um ihr Leben zu sortieren. Dabei könnten die Menschen Kirche als zugewandt, urteilsfrei und wohlwollend erleben. „Nicht wenige Klienten berichten später, dass die Beratung in der EFL sich auch positiv auf ihren Glauben ausgewirkt hat“, sagte Endres. Gott würde erfahren in der wirklichen Begegnung mit Menschen, und so könne man sagen, dass in der Beratungsarbeit bereits die Seelsorge der Zukunft betrieben werde.
Fachreferent Klaus Schmalzl berichtete von seinen praktischen Erfahrungen als Berater. Er betonte, dass jede Partnerschaft auch ihre Grenzen habe. Es sei für viele eine Entlastung, wenn sie zugesprochen bekommen, dass man sich nicht permanent im siebten Himmel der Liebe befinden müsse. Hilfreich sei unter anderem auch eine gute Portion Humor. „Wichtig ist, auch mal über sich selber schmunzeln zu können“, sagte Schmalzl.
Genau das hatten die Veranstalter im Sinn, als sie zur Gestaltung des Abends die Kabarettistin Rena Schwarz eingeladen hatten. Schwarz griff humorvoll die unterschiedlichen Aspekte der Beziehungsarbeit auf – von der Suche nach dem idealen Partner bis zu Problemen in der Partnerschaft – und bezog dabei immer wieder das Publikum mit ein. Musikalisch umrahmten Peter Schäfer (Piano) und Thorsten Schölch (Saxophon) den Abend.
Die „Aschaffenburger Paartage“ laden bis zum 29. Oktober zu insgesamt zehn Veranstaltungen ein, vom Vortrag über Stadtführungen bis zum Tanzkurs. Das komplette Programm gibt es im Internet unter www.eheberatung-aschaffenburg.de.
bv (POW)