Frau Bode zeigte auf, wie die Kriegsvergangenheit auch heute noch in vielen Familien Spuren bis in die zweite und dritte Generation hinein hinterlässt. In ihrem Buch kommt die Generation der Kinder der Kriegskinder zu Wort. Sie sind in den Zeiten des Wohlstands aufgewachsen. Sabine Bode hat eingeladen, sich vorzustellen, dass die tief sitzende Verunsicherung dieser Generation in Zusammenhang stehen könnte mit Kriegserlebnissen der Eltern, die diese nicht verarbeitet haben.
Frau Bode wies auf Forschungsergebnisse hin, die davon ausgehen, dass bei 25 - 30 % der Nachkriegskinder Folgen aus Kindheitstraumata erkennbar sind. Eine dieser Auswirkungen ist das Schweigen über und die Vereinzelung bei der Bewältigung von Kriegs- und vielfach auch Fluchttraumata. Die Autorin leistet nach der akademischen und juristischen Aufarbeitung des Krieges einen Beitrag zur emotionalen Aufarbeitung.
Sie gibt dem Leid der Kinder, die den Schrecken des Krieges miterleben mussten eine Stimme und beschreibt die Folgen dieses Schreckens auch für die nächste Generation - die Kriegsenkel! Hiermit beschreibt Sabine Bode Zusammenhänge, wie sie sich auch immer wieder in Beratungsgesprächen zeigen. "Der Krieg hört eben nicht auf, wenn die Waffen schweigen."