Dabei konnten sie in dem insgesamt 8-tägigen Kurs die im Basistrainig erworbenen Kenntnisse vertiefen. Ausbilder war Psychologieprofessor und Therapeut Dr. Paul Greenman von der Université du Québec en Outaouais aus Kanada. Der gesamte Prozess einer EFT-Therapie wurde intensiv in Theorie und Praxis behandelt. JedeR TeilnehmerIn brachte dazu eigenes Videomaterial von Paartherapiesitzungen mit.
Klaus Schmalzl, Fachreferent für die diözesanen EFL Beratungsstellen, gratulierte den elf Kolleginnen und Kollegen zu den im Training neu erworbene Fertigkeiten. Er überreichte das Zertifikat über die erfolgreiche Absolvierung des EFT „Score Skills“-Training. Die Investition in solche intensiven Weiterbildungen der MitarbeiterInnen sei wichtig, um die hohe Qualität der Beratung in den zehn Beratungsstellen der Diözese zu gewähleisten, betonte Schmalzl.
Die Liebe wiederfinden
Die Emotionsfokussierte Paartherapie (EFT) ist eine strukturierte Kurzzeit-Therapiemethode. Sie wurde in den achtziger Jahren von Susan Johnson entwickelt und findet auch in der Familientherapie Anwendung.
'Die neue Wissenschaft der Liebe', so wird die EFT auch geannnt. „Liebesbeziehungen haben vor allem mit einem angeborenen Bedürfnis nach sicherer emotionaler Verbundenheit zu tun," so Johnson. Beziehungskonflikte treten vor allem dann auf, wenn die Partner ihre Verbundenheit zueinander nicht mehr spüren. Andauernde Konflikte sind ein Hilferuf, die zum Ausdruck bringen, dass die Partner einander eigentlich dringend brauchen. Durch Emotionsfokussierte Paartherapie lernen sie, ihre Beziehungsmuster zu erkennen. In der Therapie werden sie ermutigt, ihre verborgenen Emotionen auszudrücken und einander offen zu sagen, dass sie einander brauchen und für den anderen da sein werden.
Grundlage der EFT ist die Bindungstheorie des britischen Psychiaters John Bowlby. Er erkannte, dass eine sichere Bindung zwischen Mutter und Kind ausschlaggebend ist für eine gesunde emotionale Entwicklung von Kindern. Der Ausgangspunkt der EFT ist, dass auch Erwachsene für ihr psychisches Wohlbefinden eine sichere Bindung brauchen. Kinder sind auf Aufmerksamkeit, Trost und Schutz von ihren Eltern angewiesen; Erwachsene sind an den Partner gebunden und abhängig von ihm. Beziehungen zwischen Erwachsenen sind gleichwertiger, aber die Art des emotionalen Bandes ist dasselbe.